Als die NSA ihre Mitschriften noch auf Papier ausdruckte, wurden angeblich in der ehemaligen „Field-Station“ auf dem Teufelsberg zwei ganze Gebäude mit dem geschredderten Papier beheizt. Der auf dem eingeebneten Rohbau von Hitlers „Wehrtechnischer Fakultät“ mit dem Trümmerschutt des Kriegserbes zur höchsten Erhebung Berlins angehäufte Teufelsberg wurde vor genau 50 Jahren erneut bebaut und bis 1991 von Amerikanern und Briten als Abhörstation genutzt. Seit dem Abzug der Lauscher und der Aufgabe einer Zwischennutzung für die Flugsicherung verwahrloste die Anlage zusehends und wurde von Schrottsammlern in großen Teilen ausgeschlachtet. Hochfliegende Investorenträume vom Luxus-Wohnen auf dem Berg sind schon lange wieder vom Grün des Waldes überwuchert. Auch das gescheiterte Projekt zur Rettung des Weltfriedens durch die „Friedensuniversität“ der Maharishi-Stiftung einschließlich 50m hohem „Turm der Unbesiegbarkeit“ gilt, trotz der Promotion durch Filmregisseur David Lynch, inzwischen nur als Episode am Rande der Geschichte. Nach einer Reihe von Happenings und Facebook-Partys in den vergangenen Jahren sind jetzt nur noch geführte Rundgänge in kleinen Gruppen über das von Wachmännern gesicherte, ruinöse Anwesen möglich. Verschiedene Kunstaktivitäten beleben mit immer neuen Ideen das Gelände, und ein „Runder Tisch“ bemüht sich aktuell um alternative Nutzungskonzepte für diesen Ort, der sich vom Hochsicherheitstrakt zum Abenteuerspielplatz auf Zeit gewandelt hat.